Auf dieser Seiten möchten wir Ihnen einen Überblick über die Abläufe in der Neonatologie der Universitätsmedizin Göttingen geben. Hier finden Sie auf einem Blick alle wichtigen Informationen über den stationären Aufenthalt - von der Aufnahme bis zur Entlassung.

Das persönliche Gespräch können und sollen sie nicht ersetzen, im Gegenteil: Sprechen Sie uns mit Ihren Fragen und Sorgen an. Wir freuen uns Ihnen helfen zu können.

Aufnahme

Nach der Geburt Ihres Kindes in der Frauenklinik der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) oder in einem Krankenhaus unseres Einzugsgebietes wird Ihr Kind durch unser neonatologisches Team versorgt. Im Fall einer Aufnahme in der Kinderklinik der UMG kann der Transport mit einem Rettungswagen oder dem Hubschrauber erfolgen. Dafür stehen uns speziell ausgerüstete fahrbare Transportinkubatoren zur Verfügung.

Dieser sogenannte "Brutkasten" ist beheizt, Atmung und Herzfrequenz Ihres Kindes können über einen Monitor überwacht werden und für besondere Fälle sind weitere Intensivgeräte wie ein Beatmungsgerät eingebaut, so dass Ihr Kind möglichst schonend und sicher in der Kinderklinik ankommt.

Wesentlich besser ist es natürlich, wenn Ihr Kind nach der Geburt nicht transportiert und von seiner Mutter getrennt werden muss. Es wird daher die Geburt in einem Perinatalzentrum, wie dem Perinatalzentrum Göttingen, empfohlen, da hier Geburtshilfe und Neonatologie unter einem Dach vereint sind. Bei unerwarteten Problemen ist hier ein Spezialist bereits vor Ort und kann sofort helfen. Ist bereits vor der Geburt bekannt, dass Probleme zu erwarten sind, ist die Geburt in einem dafür spezialisierten Zentrum sogar gesetzlich vorgeschrieben.


Bei uns erfolgt die Aufnahme des Kindes, je nach notwendiger Therapie und Diagnostik, auf die Stationen 0141 (Neonatologische Intensivstation) oder 0041 (Neonatologische Intermediate Care- und Normalstation ).

Neonatologische Intermediate Care- und Normalstation 0041

Auf der Neonatologische Intermediate Care- und Normalstation 0041 werden Frühgeborene betreut, die weniger intensivmedizinische Versorgung und nur noch nasale Atemunterstützung benötigen. Ebenso werden auf der Station reife Neugeborene mit Anpassungsstörungen oder Infektionen aufgenommen.

Kinder und Eltern werden hier durch das Pflegeteam und speziell ausgebildete Fachkräfte auf das gemeinsame Leben zu Hause vorbereitet. Dies erfolgt z.B. durch Anleitung zum Umgang mit dem Kind, Stillen, Baden und Bauchmassage.

Auch bei einer Erkrankung innerhalb der ersten vier Lebenswochen wird Ihr Kind auf dieser Station behandelt, unabhängig davon, ob Sie mit ihm zwischenzeitlich schon einmal zu Hause waren.

Oft benötigen die kleinen Patient*innen noch Ruhepausen. Diagnostik und Therapie jedes Kindes werden daher auf die individuellen Bedürfnisse ausgerichtet.

Von Beginn an versorgt ein Team aus Neonatolog*innen und Kinderpflegekräften Ihr Kind. Damit Ihr Kind die bestmögliche Versorgung erhält, werden wir außerdem von Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeschüler*innen, Hebammenschüler*innen und Krankengymnast*innen unterstützt.

Still- und Laktationsberaterinnen von der Station 0141 stehen zur Verfügung, ebenso eine Fachschwester für entwicklungsfördernde Begleitung für Familien mit Frühgeborenen und kranken Neugeborene.


Neonatologische Intensivstation 0141

Die Station 0141 ist eine Kinderintensivstation mit kinderkardiologischen sowie neonatologischen Schwerpunkten.

Auf der Neonatologische Intensivstation werden Frühgeborene ab der 24. Schwangerschaftswoche und einem Geburtsgewicht weit unter 1000 Gramm intensivmedizinisch versorgt. Außerdem erfolgt die Aufnahme von Neugeborenen mit schweren Anpassungsstörungen, schweren Infektionen oder nach operativen Eingriffen.

Die Station verfügt über zehn Intensivbehandlungs- und Überwachungsplätze. Jeder Kind wird kontinuierlich überwacht. Je nach medizinischer Notwendigkeit besteht die Möglichkeit zur Beatmung bzw. Atemunterstützung (CPAP). Für die Betreuung der Kinder steht rund um die Uhr ein Spezialist*innen-Team zur Verfügung. 

Die Neonatologie arbeitet eng mit dem Kreißsaal der UMG Frauenklinik, Fachärzt*innen anderer Fachgebiete, Krankengymnast*innen, Logopäd*innen und vielen weiteren Spezialist*innen zusammen, um eine optimale und individuell auf Ihr Kind abgestimmte Versorgung zu gewährleisten.

Neben der Pflege durch unsere Pflegenden sind Sie als Eltern die wichtigste Bezugsperson für Ihr Kind. Denn Ihr Kind benötigt neben der medizinischen Versorgung Ihre Liebe, Fürsorge und Zuwendung. Daher versuchen wir, Sie in die Behandlung und Versorgung Ihres Kindes mit einzubeziehen, soweit es sein Gesundheitszustand zulässt.


Besuchsregelungen

Ihr Kind braucht viel Ruhe, aber auch Zuwendung durch die Eltern. Um allen Kindern auf Station die nötigen Ruhepausen zu geben und einen ungestörten Informationsaustausch innerhalb des Behandlungsteams zu ermöglichen, gibt es auf unserer Station Besuchsregelungen.

  • Die Besuche der Eltern sind für Frühgeborene und kranke Neugeborene sehr wichtig und jederzeit möglich.
  • Die Voraussetzung dafür ist ein guter Gesundheitszustand der Eltern.
  • Grundsätzlich sind maximal zwei Besucher pro Kind erlaubt, davon sollte eine Person ein Elternteil sein.
  • Geschwisterkinder unter 14 Jahren haben leider keinen Zutritt.
  • Im Patientenzimmer waschen Sie sich bitte gründlich die Hände und benutzen bitte anschließend Desinfektionsmittel, denn die Händehygiene ist sehr wichtig für Ihr Kind.
  • Bitte vermeiden Sie während Ihres Aufenthalts auf der Station Lärm und stellen Sie Ihr Mobiltelefon lautlos. Telefonieren Sie auf unserer Station nur in dringenden Fällen.

Bitte beachten Sie, dass wir Sie während der Übergabezeiten ggf. herausbeten:
6.00 Uhr bis 6.30 Uhr, 13.00 Uhr bis 14.00 Uhr und 20.30 Uhr bis 21.00 Uhr

Entlassung

Natürlich können Sie es kaum erwarten, Ihr Baby mit nach Hause zu nehmen. Haben Sie Geduld: Die Entlassung sollte sowohl von der Klinik als auch von den Eltern gut vorbereitet werden.

Auch wenn Ihr Kind anfangs intensivmedizinisch betreut werden musste, heißt das nicht, dass es den ganzen Krankenhausaufenthalt auf der Intensivstation (0141) verbringen muss. Sobald Ihr Kind keine Atemunterstützung mehr benötigt und ausreichend stabil ist, kann es auf die Überwachungsstation (0041) verlegt werden. In Ausnahmefällen werden manche Kinder auch gleich von der Intensivstation nach Hause entlassen.

Medizinische Voraussetzungen, damit Ihr Baby nach Hause darf, sind:

  • Ihr Kind kann seine Körpertemperatur selbst regeln und halten.
  • Atmung und Kreislauf sind ausreichend stabilisiert, die Sauerstoffsättigung ist immer gut.
  • Ihr Kind trinkt bedarfsgerecht selber, die Gewichtszunahme ist altersentsprechend.
  • Eine Betreuung durch einen Kinderarzt, eine Hebamme und bei Bedarf über einen Pflegedienst ist gesichert.
  • Die Behandlung mit Medikamenten und anderen Therapiemaßnahmen ist soweit geregelt, dass sie zu Hause durchführbar ist.

Ihr Weg zu uns

Ihr Weg zu uns

Sie finden unsere Stationen im Intensivmedizingebäude (IMG) zwischen den Bettenhäusern 1 und 2. Der Zugang erfolgt über die Ebene 01 (Untergeschoss).

  • Die neonatologische Intensivstation 0141 befindet sich im Untergeschoss
  • Die Neonatologische Intermediate Care- und Normalstation 0041 befindet sich auf Ebene 0 des IMG (im IMG durch Fahrstuhl oder Treppenhaus zu erreichen).

In ruhiger und dennoch stadtnaher Umgebung liegt das Universitätsklinikum Göttingen. Es ist mit dem Pkw sowie mit Bus und Bahn leicht erreichbar.

Kontakt

Telefonisch erreichen Sie uns Tag und Nacht unter folgenden Telefonnummern:

Neonatologische Intensivstation 0141: 0551 39-69244

Neonatologische Intermediate Care- und Normalstation 0041: 0551 39-68132

Unsere Qualitätssicherung

Unsere Qualitätssicherung

Qualitätssicherung (GBA-Tabellen)

Das Perinatalzentrum Göttingen behandelt pro Jahr etwa 500 kranke Früh- und Neugeborene. Unter diesen sind etwa 80 sehr kleine Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht <1500g. Neben der Versorgung dieser Kinder aus dem Raum Göttingen sind wir als Perinatalzentrum für viele umliegende Kliniken ein Zentrum, in das regelmäßig Kinder mit besonderen Problemen verlegt werden. Dabei handelt es sich um Früh- und Neugeborene mit angeborenen Herzfehlern - insbesondere Rhythmusstörungen - sowie solche mit speziellen Augenproblemen (Antikörperbehandlung oder Laserung bei Retinopathie), nach Hirnblutung (Shuntanlage nach intraventrikulärer Hämorrhagie) oder Neugeborenen nach schwieriger Geburt (Kühlung nach Asphyxie). Für die optimale Versorgung dieser Kinder wurde eine spezielle Ausstattung angeschafft und über viele Jahren eine Expertise aufgebaut.

Seit mehreren Jahren sind alle Perinatalzentren verpflichtet, ihre Ergebnisse im Internet in einheitlicher Form darzustellen. Unten finden Sie einen Link zu diesen vom Gemeinsamen Bundesausschuss verbindlich festgelegten Tabellen mit den Daten des Perinatalzentrum Göttingen. Darüber hinaus gibt es seit letztem Jahr derartige Daten im Internet unter www.perinatalzentren.org. In diesen Tabellen wird das Kriterium der Zuverlegung nicht berücksichtigt. Damit verschlechtert sich die Ergebnisqualität durch die oben beschriebenen Risiko-Kinder. Dies betrifft nicht nur die Ergebnisdarstellung der genannten Erkrankungen, sondern auch alle anderen Qualitätsindikatoren, da diese Risiko-Kinder oft mehrere weitere Erkrankungen haben.

Diese fehlerhafte Darstellung der Ergebnisqualität auf den Internetseiten www.perinatalzentren.org führt unter anderem dazu, dass einige exzellente Kliniken auf dieser Internetseite außerordentlich schlecht abschneiden. Damit werden Eltern, für die diese Seite eigentlich gedacht ist, fehlgeleitet. Aus diesem prinzipiellen Grunde haben wir uns entschlossen, trotz des sehr guten Abschneidens unseres Perinatalzentrums unsere Daten für diese Seite nicht mehr zur Verfügung zu stellen und fordern den GBA mit Nachdruck auf, die von verschiedener Seite genannten konkreten Verbesserungsvorschläge umzusetzen.

Seit 2014 sind die Daten der Qualitätssicherung – wie für alle deutschen Perinatalzentren - zu finden unter https://www.perinatalzentren.org/khtable.php?idAE=240

Folgen Sie uns